Egal ob man selbst ein Neuling ist oder bereits viel Erfahrung mit Rollenspielen (englisch: „Role playing games“, kurz: „RPG’s“) hat: Es gibt Spiele, von denen wir aufgrund ihrer internationalen Bekanntheit zumindest schon mal gehört haben, ohne das wir sie auch nur einmal gespielt hätten.
Dungeons & Dragons
Dungeons & Dragons (kurz: D&D) ist ein „Pen-&-Paper“-Rollenspiel und wurde von „Gary Gygax“ und „Dave Arneson“ entwickelt. 1974 wurde es in den USA zum ersten mal von der mitgegründeten Firma „Tactical Studies Rules“ mit Erfolg vertrieben und gilt damit als das erste Pen-&-Paper-RPG überhaupt. November 1983 wurde von der deutschen Firma „Fantasy Spiele Verlags GmbH“ erstmalig eine deutsche Übersetzung auf den Spielemarkt gebracht. Inzwischen wird D&D vom US-amerikanischen Unternehmen „Wizards of the Coast“ vertrieben.
Doch bereits im Jahr 1977 – also drei Jahre nach der ersten Veröffentlichung des Spiels – wurde vom Schöpfer Gary Gygax ein D&D-Regelwerk für Fortgeschrittene entwickelt. Dieses Regelwerk trägt den Namen „Advanced Dungeons & Dragons“ und zeichnet sich dadurch aus, dass es seinen Vorgänger noch übertrifft, was die Komplexität angeht. Die erste Edition erschien 1977, die zweite folgte zwölf Jahre später (1989). Mehrere Jahrzehnte lang existierten die beiden Regelwerke nebeneinander parallel, jedoch konnte die komplexere Variante von Dungeons & Dragons die Urversion immer deutlicher hinter sich lassen. Der Vertrieb der ursprünglichen Version wurde daraufhin im Jahr 2000 komplett eingestellt. Es folgte eine neue Überarbeitung des Fortgeschrittenen-Regelwerks, welches dann unter dem gängigeren Namen Dungeons & Dragons Version 3.0, plus die nochmals überarbeitete Version 3.5 weitergeführt wurde. Mit der Version 4.0 erschien eine tiefgehende weitere Entwicklung des ganzen Regelsystems. Sechs Jahre später im Jahr 2014 erschien die (heute aktuelle) Version 5.
In der Zeit nach der ersten Veröffentlichung spielte D&D ohne Ausnahme in großen Untergrund-Labyrinthen (den „Dungeons“, die dem Spiel seinen Namen verleihen). Später wurden aber auch Regelwerke für Abenteuer in der Wildnis entworfen, was wiederum großen Einfluss auf das Einführen neuer Spielwelten hatte.
Das grundlegende Regelwerk von Dungeons & Dragons besteht aus drei Handbüchern:
- Spielerhandbuch (Player’s Handbook)
- Monsterhandbuch (Monster Manual)
- Spielleiterhandbuch (Dungeon Master’s Guide)
Die Charaktere starten im Spiel gewöhnlicherweise auf der ersten Stufe (Level), und können durch das Sammeln von Erfahrungspunkten an Level aufsteigen, wodurch ihre Stärke enorm zunimmt. Im ursprünglichen Regelwerk ist 20 die Maximalstufe, allerdings gibt es weiterhin eine Erweiterung für so genannte „epische“ Charaktere über Level 20. Hierdurch können sich diese nahezu göttliche Eigenschaften aneignen. Wie in den meisten anderen Rollenspielen auch, können Spieler zwischen verschiedenen Völkern und Charakterklassen wählen.
Im Grundspiel sind die Völker Mensch, Elf, Halbelf, Zwerg, Gnom, Halbling und Halbork wählbar.
Bei den Charakterklassen kann der Spieler sich zwischen Kämpfer, Schurke, Magier, Waldläufer, Hexenmeister, Druide, Paladin, Barde, Mönch, Kleriker und Barbar entscheiden.
Würfel
Wie bei vielen anderen RPG’s auch, kommen bei D&D sehr spezielle Würfel zum Einsatz, um den Erfolg bei wahrscheinlichkeitsabhängigen Handlungen (z. B. Kämpfen) festzustellen. Folgende Exemplare kommen dabei zum Einsatz:
- W20 – 20-seitiger Würfel
- W12 – usw.
- W10
- W8
- W6 – klassischer Würfel
- W4
Pathfinder
In der weltweiten Rollenspiel-Community gilt D&D als Blaupause für viele anderen Bereiche, die mit dem Thema verwandt sind. Vor allem für andere Pen-&-Paper Abenteuer stellte die Reihe eine große Inspirationsquelle dar. So unter anderem auch Pathfinder. Dieses Spiel wurde von „Paizo Publishing“ entwickelt und basiert auf dem frei verfügbaren Regelwerk von Dungeons & Dragons in Version 3.5. Sowohl die erste Veröffentlichung international, als auch im deutschsprachigen Raum fand im Jahr 2009 statt. 2018 wurde von Paizo Publishing eine zweite Edition von Pathfinder angekündigt.
Da sich das Regelwerk sehr an dem kostenlos verfügbaren von D&D 3.5 orientiert, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die beiden Spiele sehr ähnlich sind. In Pathfinder besteht das Regelwerk nämlich ebenfalls aus einem Spieler-, Spielleiter- und Monsterhandbuch. Auch was die Würfel betrifft, werden die selben Exemplare benutzt – mit Ausnahme des „W100“ (100-seitiger Würfel). Wie auch in D&D sind auf diesen Würfeln ausschließlich Ziffern abgebildet.
Im dritten Quartal 2010 konnte Pathfinder in den USA gleichauf mit dem Marktführer Dungeons & Dragons ziehen. Im zweiten Quartal 2011 gelang es dem Spiel sogar, den bisherigen Marktführer hinter sich zu lassen. Pathfinder stand damit bis Mitte 2014 unangefochten auf dem Spitzenplatz der erfolgreichsten Rollenspiele. Erst im Herbst des selben Jahres konnte D&D die Marktführerschaft in den USA wieder zurückholen und bis zum heutigen Zeitpunkt halten.